Gemütslage

Quelle: Junge Liberale

Quelle: Friedrich-Naumann-Stiftung
 

Segway Touren Fahren ist gar nicht so einfach

Es beginnt mit der einfachen Frage, wie transportiert man zwei Segways, wenn man nur einen Personenwagen fährt. Vergessen sie die lustigen Abbildungen im Internet über Laderampen und das einfache Verladen in einen Kombi. Zwei Segways sind sperrig, im Laderaum kaum zu manövrieren und dann auch noch sicher zu verzurren. Übrigens Segways bleiben nur im Sonnenschein auf geteerten Wegen so sauber, dass man sie so einfach ins Auto lassen möchte.

Das Be- und Entladen muss altersgerecht und ohne "Hexenschuss" möglich sein. Unsere Lösung ist ein Koffenanhänger. Dort können die Segways auch über Nacht bleiben und für die Tour am nächsten Tag geladen werden. Das klappt bei vielen Hotels. Übrigens keine Kompromisse bei den Laderampen: Sie müssen beim Beladen das Segway-Gewicht und das des Ladepersonals sicher tragen können. 

Inzwischen haben wir das Alles optimiert und Be- und Entladen der "Pferde" in Windeseile. Leider geht es dann mit nur 80 km/h zum Ziel und zurück. Das ist bei weiteren Zielen schon nervig, wenn man einer von denen ist, der die Vorzüge der 'Freien Fahrt' auf Autobahnen zu schätzen weiß.

Aspekte bei der Routenplanung

Segways haben eine begrenzte Reichweite. Das Handbuch sagt: mehr als 30 km. Sicher schafft man auch mehr, als leichte Person im Sommer in ebenem Gelände und fein geteerten Radwegen. Realistisch sind eher (auch mit neuen Akkus) gut 20 km, wenn der Segway ein kräftiges Männergewicht mit einiges in den Taschen die Berge hinauf schleppen muss und auf holprige Wegen ständig 'arbeiten' muss. Wir planen unsere Touren mit 20 km Länge. Dann hat man einige Reserve und schielt nicht immer auf die Striche der Akku-Kapizitätsanzeige.

Menschen haben auch eine begrenzte Reichweite. Wir fahren zum Vergnügen, mit einem steten Blick für Landschaft, Natur und Menschen. Die Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h nutzen wir selten. Unserer Durchschnittsgeschwindigkeit liegt eher bei 7 bis 8 km/h. Wir lieben eine Einkehrmöglichkeite nach halber Strecke. Ein guter Cappuccino ist ideal. 

Karten

Das Zusammenbringen der Aspekte ist nicht trivial. Es muss ja eine "Rundfahrt" sein. Das Kartenmaterial ist mehr als dürftig. Wir nutzen alles, was wir im Internet finden können.  Die besten Informationen liefert die Fahrradkarte von OpenStreetMap; die Klassierung der Fahrradwege ist aber völlig unzureichend. Wichtig ist die Information, ob die Wege geteert oder zumindest befestigt sind. Gerade wenn es am Vortag geregnet hat, kann man da schon mal mitten im Feld oder Wald nicht weiterkommen. Tiefe Pfützen oder enge Stellen gehen mit einem Fahhrad, mit einem Segway nicht. Und man zieht ein Segway nicht mal eben eine Steigung von 15% über einige hundert Meter hinauf. Gerade in Rhön haben wir da einiges erlebt. Fahrräder dürfen auch mal Stücke auf Landstraßen fahren. Mit Segways darf man das nicht und es ist auch tatsächlich nicht ohne Risiko. Für Autofahrer sind Fahrradfahrer der Normalfall. Auch innerstädtisch ist das Vorbeifahren an Segways wohl noch nicht ein eingeübtes Verhalten.

Es wäre schön, wenn es auf OpenStreetMap irgendwann mal auch ein Layer Segwaywege gäbe. Aber das wird wohl nichts in naher Zukunft. Wer fährt schon privat Segway? Die Pofessionellen fahren ihre Touren und probieren nur selten mal was Neues.